Wissenswertes / Nützliches


Pflege und Bürsten

Fangen Sie zeitig damit an, mit Ihrem Welpen die Fellpflege zu üben. Je später Sie anfangen, desto schwieriger wird es für Sie und ihn. Am Besten bürsten Sie am Abend, wenn er müde ist, denn der Pflegetisch ist kein Spielplatz. Sie sollten die nötige Konsequenz an den Tag legen, dann wird Ihr Beardie es schneller als Routine akzeptieren.

Für einen Langhaarhund ist der Beardie eigentlich sehr pflegeleicht, vorrausgesetzt man bürstet ihn regelmäßig. Sein Fell ist erst im Alter von 3 Jahren ausgebildet und hat die endgültige Länge und Stärke (Griffigkeit).

Am Anfang benötigt man nur eine kurze Zeit für die Pflege. Täglich einige Minuten auf dem Pflegetisch für die Gewöhung an das Bürsten und die Kontrolle der Augen, Ohren, Parasitenkontrolle etc.. Später sollten Sie 1-2x Kämmen pro Woche ausreichen.

Mit zunehmendem Alter, ca. ab dem 8. Monat, (Übergang vom Welpen- zum Erwachsenenfell) wird der Aufwand größer. Besondere Aufmerksamkeit gilt hinter den Ohren, an den Ellenbogen, den Pfoten, Knien und unter dem Bauch. Da diese Stellen besonders schnell filzen. Durch regelmäßige Pflege und Kontrolle beugen Sie Filzbildung vor. Sollte sich doch einmal ein Filz gebildet haben, wird einfach Anti-Knoten-Conditioner aufgesprüht. Dieser erleichtert das Ausbürsten.

Wenn Sie täglich bürsten dauert es, je nach Fellbeschaffenheit, 10-20 min. Eine Komplettpflege 1x wöchentlich dauert mindestens 1 Stunde. Ist Ihr Beardie erwachsen und er hat harsches Fell, reichen 2-3 wöchige Bürsten-Intervalle. Zuviel Kämmen ist auch nicht gut, es macht das Fell dünn, zu weich und es kann zuviel Unterwolle (wird für das Klima/Temperatur des Hundes benötigt) verloren gehen. Tägliche kurze Kontrolle nach den Spaziergängen nach Stöckchen, Kletten o.ä. sollte selbstverständlich sein. Gebadet wird der Beardie nur, wenn es notwendig ist. Und nur dort - wo es notwendig ist (z.B. öfter die Pfötchen und den "Unterboden"). Meistens reicht warmes Wasser aus. Hat sich Ihr Vierbeiner in etwas "Duftendem" gewälzt, darf es auch mal mit Hundeshampoo sein. Bürsten Sie nie, wenn das Fell zu nass ist, denn nasses Fell ziept beim Bürsten.

Eine genaue Pflegeanleitung und Vorschläge der entsprechenden Utensilien für die Pflege Ihres Beardies erhalten Sie von mir vor Ort.

Kommen Sie nicht mit Ihrem "Fellmonster" zurecht, rufen Sie mich einfach an. Manchmal hilft ein Tipp. Ansonsten können wir ein Treffen vereinbaren und ich zeige Ihnen die richtige Technik und die optimalen Bürsten und Pflegemittel.

Sind Sie ein Putzteufel?

Wer sich für einen Langhaarhund entscheidet, sollte sich vor dem Kauf sicher sein, kein Putzteufel zu sein. Überall herumfliegende Haare, wie dies bei einem Kurzhaarhund der Fall ist, gibt es beim Beardie nicht. Aber dieser Wuschel sammelt bei fast jedem Spaziergang, Bodenproben, Stöckchen, Grasmahd oder auch Blätter mit seinem Fell ein. In der feuchten Jahreszeit sehen die Fellnasen auch mal wie „Schlammmonster“ aus. Dann ist eine Unterbodenwäsche notwendig. Also heißt es mit dem neuen vierbeinigen Familienmitglied öfter mal saugen, wischen oder fegen. Die schnellste Variante ist Fegen. Entweder mit einem Naturhaarbesen oder Teppiche kann man auch unkompliziert mit einem Silikonbesen abfegen.

Optimal ist ein Seiten- oder Kellereingang als „Schleuse“ mit Dusche für die Hundereinigung. Dort kann man den Vierbeiner duschen, nur Pfötchen abtrocknen oder von Schneebällen im lauwarmen Wasserbad befreien.

Nützlich beim Spaziergang ist einen grobzinkigen Kamm bei sich zu tragen. Da kann man bei Bedarf, gleich an Ort und Stelle, die gemeinen Kletten entfernen bevor sie sich im Fell verfilzen.

Mehr über die Fellpflege lesen Sie unter der Rubrik Pflege und Bürsten.

ÜBRIGENS: Es ist ein Recht des Hundes sich auch mal schmutzig machen zu dürfen!

Wer sich trotzdem für den Bearded Collie entscheidet, wird mit dem Anblick eines glücklichen Bärchens das mit wehendem Fell ( wie ein fliegender Teppich ) über Feld und Flur toben darf, belohnt. Das ist Balsam für die Seele und entschädigt.;-)

Überlegungen vor dem Kauf

Ein paar Worte vorab: Mit dem Einziehen eines Beardies in Ihr Rudel, geht man Verpflichtungen für die nächsten 15 Jahre ein. Er wird Ihr Leben völlig auf den "Kopf stellen". Vorrausgesetzt man nimmt es mit der artgerechten Haltung ernst. Tut man es nicht, hat man bald eine "Problemhund". Das Problem entsteht jedoch nicht beim Hund, sondern beim Menschen, der sich einen Hund nur für die Befriedigung seiner Bedürfnisse angeschafft hat.

Eigne ich mich / wir uns zum Beardie Besitzer?

Vor dem Kauf eines Welpen sollte man wichtige Fragen und Grundsätze in der Familie klären:

Fragen:

  • Sind alle Familienmitglieder einverstanden?
  • Hat niemand eine Hundehaar-Allergie?
  • Habe ich genug Zeit, bin ich fit genug für einen aktiven Beardie - auch bei Schmuddelwetter? (nähere Infos unter der Rubik - Zeitaufwand)
  • Kann ich einen Beardie auch bei Veränderungen in der Familie behalten (Baby, Umzug, ..)?
  • Ist der Vermieter einverstanden?
  • Ist meine Wohnung, Haus, Garten zuerst Welpen und später Beardie sicher?

Grundsätze:

  • Ich lehne Zwingerhaltung strikt ab!
  • Ich kann für ca. 15 Jahre die ldf. und evt.unvorhersehbaren Kosten für einen Beardie aufbringen (nähere Infos unter der Rubrik - Laufende Kosten).
  • Ich habe täglich mehrere Stunden Zeit und Lust für die Pflege, Sport, Spiel und Beschäftigung meines Vierbeiners (nähere Infos unter den Rubriken - Zeitaufwand , Pflege und Konsequenz).
  • Ich traue mir zu, diesen stürmischen Draufgänger liebevoll und konsequent zu "bändigen".
  • Ich ärgere mich nicht über das Anspringen vor Freude, denn das liegt ihm im Blut.
  • Ich werde meinen Urlaub nach Beardie-Bedürfnissen planen.
  • Ein Beardie sollte nicht als Spielkamerad für Kinder gekauft werden, denn er ist kein Konsumgut.
  • Ich bin keine "Putzteufel" im Bezug auf unser Haus und das Auto. Ein Beardie wird auch mal Schmutz reintragen und sich sicher nicht die Schuhe ausziehen.

Der Beardie passt zu älteren sowie zu jüngeren Menschen, vorrausgesetzt man ist sich über die Bedürfnisse und die o.g. Punkte dieses Temperaments-Bündel im Klaren. Haben Sie noch offene Fragen, spechen Sie mich jederzeit gern an!

Rüde oder Hündin?

Jedes der beiden Geschlechter hat seine Vorzüge und Nachteile. Die Entscheidung ob Rüde oder Hündin sollte man nicht nur aus dem Bauch heraus treffen. Hier einige Entscheidungshilfen:

HündinRüde
Vorteile
  • einfühlsamer
  • unterordnungsbereiter
  • für Anfänger leichter erziehbar
  • geeignet für wenig durchsetzungsfähige Menschen
  • Leichtführiger, zeigt sich spätetstens in der Pubertät
  • gelten oft als geradliniger
  • aktiver
  • spielbereiter
Nachteile
  • manchmal zickig
  • 2 x im Jahr läufig (erhöhte Aufmerksamkeit für Besitzer für ca. 3 Wochen!)
  • unkonzentrierter bei Hormonumstellung vor und nach der Läufigkeit
  • Einschränkung bei Reise u. Sport während der Läufigkeit
  • dominanter gegen Besitzer
  • könnten andere Rüden anpöbeln
  • Revier wird vehementer "verteidigt"
  • Stressfaktor: ganzjährig Deckbereit, wenn sie sehr hormonell geteuert sind
Fakten
Höhe:50,8 - 53,3cm53,3 - 55,9cm
Gewicht:≈ 20 kg≈ 25 kg

Trotz sorgfältiger Planung wird manchmal, durch Liebe auf den ersten Blick alles über den Haufen geworfen. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Doch bevor Sie sich fürs nächste Jahrzehnt binden, sollten Sie noch eine Nacht darüber schlafen.

Von guter Herkunft

Sind die Vorraussetzungen erfüllt, alle Fragen geklärt und zum Positiven beantwortet, stellt sich für die zukünftigen Besitzer die Frage: "Wo soll man kaufen?". Es ist nicht leicht einem tollpaschigen, flauschigen Wollknäul zu widerstehn, wenn man ihn einmal sieht. Deshalb sollte man unbedingt, vor dem ersten Welpenbesuch/-kontakt einige Überlegungen anstellen.

Nicht zu empfehlen:

Hundevermehrer / Hundehändler / kommerzielle Großanbieter

Händler riechen den Profit bei gefragten Hunderassen. Ihr Fachwissen ist minimal bis überhaupt nicht vorhanden. Das Tierschutzgesetz ist ihnen egal. Die Hündinnen werden ausgenutzt, denn sie werden egal welches Alter und Konstelation der Gesundheit bei jeder Hitze gedeckt. Tierärtzliche Vorsorge und Immunisierung sind meist gleich null. Bleibt dabei ein Hund auf der Strecke, wird das unter Verlust abgebucht. Die Welpen werden viel zu früh von der Mutter getrennt, haben keine Prägung und Sozialisierung auf Mensch- und Umweltreize kennengelernt. Die Tierhändler spekulieren auf Ihr Mitleid. Jeder Welpe, den man aus dieser Situation erlöst, macht Platz für neue Qual! Hohe Aufwendungskosten (Tierarzt, Sozialisierung,...) wiegen den Discountpreis schnell auf. Es ist wie im wahren Leben. Das große Geld machen die Discounter (Tierhändler), welche Dinge billig herstellen und in Massen verkaufen. Der Handwerker (Züchter), welcher viel Zeit, Liebe und Investion in ein Werkstück steck, bekommt auch einen angemessenen Lohn, wird aber dabei nicht reich.

"Ohne Papiere" / private Anbieter

Sie sollten keinen Welpen kaufen, von einer Hündin, "die nur einmal im Leben (angeblich aus gesundheitlichen Gründen) Junge haben sollte". Diese wurde dann von irgendeinem Rüden aus der Nachbarschaft, der evt. Fehler, Erbkrankheiten oder viel zu alt ist, gedeckt. Laien sind kaum in der Lage typgerechte, gesunde Beardies zu züchten und groß zu ziehen. Sie können keine Risiken abschätzen, weil sie sich viel zu wenig auskennen. Die Gefahr, dass der Hund nicht optimal veranlagt ist, ist sehr groß.

Hier die Checkliste für eine gute Zuchtstätte bzw. einen guten Züchter:

Zuchtstätte:
  • die Aufzucht der Welpen findet im Haus statt, nicht in einem Zwinger, Keller, Schuppen oder Stall
  • es findet keine Massenzucht statt, d.h. mehrere Würfe gleichzeitig
  • es werden nicht mehrerer Rassen gezüchtet
  • alte Hündinnen (über 8 Jahre) gehören noch zum Rudel
  • Beardies sind weder ängstlich, noch aggresiv und sehen gepflegt aus
  • Welpen wirken gesund, haben keinen dicken Bauch, tränende Augen oder einen verklebten Po, etc.
  • Welpen sind zutraulich und neugierig
  • das Lager ist trocken und sauber
  • Welpen haben einen Abenteuerspielplatz im Freien
  • alles macht insgesamt einen guten, freundlichen und gepflegten Eindruck
Züchter:
  • züchtet nur eine Rasse
  • nimmt sich Zeit für das Beratungsgespräch
  • fragt die zukünftigen Besitzer aus
  • gibt keine Hund an einen ungeeigneten Interessenten ab
  • hat ständig Hunde um sich
  • hat einen freundlichen Umgangston zu seinen Hunden
  • zeigt gern die Mutterhündin, Wurfgeschwister und Fotos vom Vatertier (falls er nicht aus dem selben Zwinger stammt)
  • erstellt Futter- und Pflegeplan etc.
  • drängt nicht zum Kauf
  • lässt vor der Abgabe die Welpen chipen, impfen und sie sind mehrmals entwurmt
  • wird Ansprechpartner in allen Lebenslagen für ein Hundeleben lang bleiben

Laufende Kosten

Jeder Welpe bringt nicht nur Freude ins Haus, er kostet auch Geld für den Unterhalt. Damit ist nicht nur der Anschaffungspreis gemeint. Die Erstausstattung für Ihren Vierbeiner kostet schon einiges. Später kommen jährliche Verpflichtungen dazu. Nicht kalkulierbar sind unvorhersehbare Krankheitsfälle. Aber dafür lässt sich eine OP-Versicherung abschließen. Ob dies sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten. Das muss jeder Besitzer selbst für sich abwägen.

Im Anschuss folgt eine kurze Übersicht, was alles für Kosten Einmalig oder immer wiederkehrend für den Hundebesitzer anfallen. Dies Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Zahlen sind Richtwerte welche stark nach Produkt, Qualität und Region schwanken können. Eine Steigerung der Preise nach oben ist immer möglich. Ich möchte mit diesen Infos nur darauf hinweisen: "Die Anschaffung eines Hundes ist das Eine, die Unterhaltung das Andere...!"

Kosten

Erstausstattung ⇒ 300,00€Ausbildung ⇒ 200,00€
  • Schlafplatz / Decken
  • Näpfe
  • Bürsten / Kämme etc.
  • Geschirr / Leinen
  • Literatur
  • Hunde Apotheke
  • Spielzeug / Kuscheltiere
  • Auto sicher machen
  • Spielstunden
  • Grundausbildung
Jährliche Kosten ⇒ 250,00€ Tägliche Kosten ⇒ 1,50€
Versicherung
  • Hundehalterhaftpflicht
  • evt.OP-Versicherung
Steuer
  • Stadt- bzw. Gemeinde abhänig
Tierarzt
  • Impfung
  • Wurmkur (4 x per anno)
  • Zecken-, Flohpropylaxe
  • Futter
  • evt. Leckerli / Kauartikel
  • Kotbeutel
Urlaub ⇒ ? €
  • Hotel / Unterbringung
  • evt. extra Impfungen
  • zur Not-Pensionsaufenthalt (durchschnittlich Tag / 15€)

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